30.09.2021

Ergonomie: Gesund arbeiten in der Zahnarztpraxis

Wie die Zahnarztpraxis für das gesamte Team ergonomisch gestaltet wird

Patient*innen sollen sich bei der Behandlung wohlfühlen und so bequem wie möglich sitzen. Die eigene Körperhaltung wird vom Personal einer Zahnarztpraxis jedoch oft vernachlässigt. Dabei verharre man gerade in dieser Behandlungsposition oft viele Stunden am Tag – und das über Jahre hinweg, sagt Andrea Elsner, Praxisplanerin bei NWD in Münster. Mit der ergonomischen Planung einer Zahnarztpraxis kann für das gesamte Team ein gesundes Arbeitsumfeld geschaffen werden.

Es lohnt sich, sich so früh wie möglich mit dem Thema Ergonomie zu beschäftigen. Denn es geht um viel mehr als gut geformte, rutschfeste Instrumente: Die Arbeitsbedingungen, also insbesondere auch der Arbeitsplatz, sollen optimal auf die individuellen Bedürfnisse angepasst sein. Eine Zahnarztpraxis von Anfang an ergonomisch zu planen und einzurichten, beugt späteren gesundheitlichen Beschwerden vor und trägt zu mehr Wohlbefinden und Zufriedenheit bei der Arbeit bei.

Gesundheitlichen Problemen vorbeugen

Ergonomie leitet sich von den griechischen Begriffen érgon (Arbeit) und nómos (Gesetz) ab. Sie beschreibt die Ausrichtung der Arbeitsbedingungen auf den Menschen. Es geht also darum, die Arbeitsbedingungen an die persönlichen Bedürfnisse und Leistungsfähigkeiten anzupassen und nicht die Arbeitsweise an den Arbeitsplatz.

Individuelle Lösungen finden

Um ein Behandlungszimmer mit der perfekt auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnittenen Praxiseinrichtung auszustatten, ist es wichtig, die Arbeitsweise des Praxisteams zu kennen. „Arbeitet der oder die Behandelnde eher in der 12-Uhr- oder in der 9-Uhr-Position und wird durch eine Assistenz unterstützt? Denn genau diese Position entscheidet darüber, wie die passende Behandlungseinheit, der eigene Stuhl und weitere Geräte und Möbel konzipiert sind“, erklärt die Praxisplanerin.

Andrea Elsner, Praxisplanerin bei NWD

Andrea Elsner, Praxisplanerin bei NWD in Münster

Ergonomie für das gesamte Team

Einer der Dreh- und Angelpunkte in einer Zahnarztpraxis ist die Behandlungseinheit. Hier arbeitet das Praxisteam täglich mehrere Stunden – und eben nicht nur Behandler oder Behandlerin. Durchschnittlich arbeiteten 2018 laut KZBV mehr als sieben Angestellte in einer Zahnarztpraxis.

Und genau deshalb empfiehlt es sich, ergonomische Aspekte für das gesamte Team bei der Wahl des Behandlungsstuhls zu berücksichtigen. Sowohl Behandler*in als auch Assistenz sollten rückenschonend arbeiten können, um so langfristig gesundheitlichen Beeinträchtigungen vorzubeugen.

Unterschiedliche Modelle testen

Jahrelange Behandlungstätigkeit in sich wiederholenden und statischen Arbeitshaltungen führt oft zu gesundheitlichen Problemen wie etwa Gelenkschmerzen. „Viele Zahnmediziner*innen haben während ihrer Ausbildung an der Universität an Behandlungseinheiten mit Hängeschläuchen gelernt – hier lohnt sich oft ein Vergleich von Schwebetisch- und Schwingbügelsystemen. Denn Letztere entlasten mit ausbalancierten Instrumenten die Handgelenke und tragen dank mittig biegenden Instrumentenarmen zu einem kurzen Aktivierungsweg bei – und schonen so die Schultern“, empfiehlt Andrea Elsner einen Blick über den Tellerrand hinaus.

Prävention dank ergonomischer Position

Bei der Behandlung nehmen Zahnärzt*innen und zahnmedizinische Fachangestellte unbewusst oft unphysiologische Positionen ein, die zu Rücken- und Nackenschmerzen führen können. Umso wichtiger ist es, in einer ergonomischen Position arbeiten zu können. „Frei schwebende Behandlungseinheiten sorgen für maximale Beinfreiheit. Das Team kann die Beine einfach reißverschlussartig anordnen und so nah wie möglich an Patient*innen rücken, eine ergonomische Körperhaltung beibehalten und hat genug Bewegungsfreiheit bei der Behandlung“, beschreibt Andrea Elsner die ergonomischen Vorteile einer frei schwebenden Behandlungseinheit.

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Positionierung der Behandlungseinheit

Ist die Entscheidung für die passende Einrichtung getroffen, geht es darum, wie Behandlungseinheit und Behandlungszeile im Raum positioniert werden. „Ein häufiger Wunsch ist, dass Patient*innen aus dem Fenster schauen können. Allerdings sollte man sich dann auch immer fragen, wie lange Patient*innen später wirklich aus dem Fenster sehen. Ein weiterer Punkt, den man hier im Hinterkopf haben sollte, ist, dass bei einer solchen Anordnung – links die Behandlungszeile, in Achse dazu die Behandlungseinheit – bei einer Nachfrage eines Teammitglieds die oder der Behandelnde sich immer zur Tür wenden und damit komplett aus der Behandlungssituation herausdrehen wird. Eine Alternative wäre etwa, die Behandlungszeile parallel zum Fenster zu positionieren, sodass Zahnarzt oder Zahnärztin und Assistenz die Tür besser im Blick haben und in der Behandlungssituation bleiben“, zeigt die Planerin unterschiedliche Varianten auf.

Bei der Planung eines Behandlungsraums spielen auch die Abstände, etwa zwischen Behandlungseinheit und Möbelzeile, eine entscheidende Rolle. Hier stehen die erfahrenen Planungsprofis von NWD beratend zur Seite.

Von Anfang an gesund arbeiten

Ist der Arbeitsplatz nicht optimal auf die Nutzer*innen ausgerichtet, steigt das Risiko für gesundheitliche Beschwerden. In der Zahnmedizin ist der Arbeitsalltag oftmals geprägt von starren Körperhaltungen, einem eingeschränkten Bewegungsraum an der Behandlungseinheit und einer je nach dem, wie die Patient*innen gelagert sind, teilweise schlecht erreichbaren Mundöffnung. Das wiederum kann Rücken-, Kopf- und Nackenschmerzen auslösen. Umso wichtiger ist es, den Arbeitsplatz so ergonomisch wie möglich zu gestalten – und das bereits bei der Planung einer Zahnarztpraxis.

Weitere Infos

NWD 
Tel.: +49 (0) 251 / 7775 - 550
investitionsgueter@nwd.de
www.nwd.de/planung

Bilder: NWD
Text: NWD

Erstveröffentlichung bei Quintessence News am 27.08.2021