14.06.2021

Vom gesunden Sitzen und Sehen: Ergonomie in der Praxis

Interview: Wie die eigene Praxis fit für die Zukunft wird – Lutz Schreiber und Dr. Milan Stoilov berichten aus eigener Erfahrung, worauf es beim ergonomischen Arbeiten ankommt

Die meiste Arbeitszeit verbringt ein Zahnarzt auf seinem Behandlerstuhl. Die typischen sich wiederholenden und häufig statischen Arbeitshaltungen führen zu einer Vielzahl gesundheitlicher Beschwerden – vom Rücken über den Nacken bis hin zum Daumengrundgelenk. Wie lassen sich diese Beschwerden verringern und das Wohlbefinden bei der Arbeit steigern?

Die Antwort ist viel mehr als ein Trendwort: Ergonomie. Ergonomisches Arbeiten meint die Anpassung der Arbeitsbedingungen an den Menschen – und nicht umgekehrt. Arbeitsabläufe und zu greifende Gegenstände sollen so gestaltet und angeordnet werden, dass das Arbeitsergebnis in Qualität und Wirtschaftlichkeit optimal ausfällt und der Behandler gleichzeitig möglichst wenig ermüdet oder gar körperlichen Schaden nimmt – auch wenn er die Tätigkeit über Jahre ausführt.

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Über Jahrzehnte wurde das Thema Ergonomie in der Zahnarztpraxis eher stiefmütterlich behandelt. Heikki Kyöstilä, Firmengründer und Inhaber des finnischen Dentalgeräteherstellers Planmeca, hat sein Unternehmen bereits vor 50 Jahren mit einer bestimmten Vision gegründet: Er wollte das Design und die Ergonomie von Praxisausstattung mit einfachen Maßnahmen maßgeblich verbessern. Fünf Jahrzehnte Forschung und Entwicklung sowie jede Menge Herzblut sind in die heutigen Behandlungseinheiten und Arbeitsstühle von Planmeca geflossen.

Was schätzen Zahnärzte am ergonomischen Konzept von Planmeca? Wir haben uns mit zweien unterhalten: Lutz Schreiber ist Zahnarzt und Mitinhaber einer zahnärztlichen Gemeinschaftspraxis in Dresden, die er künftig viel ergonomischer ausrichten möchte als bisher. Dr. Milan Stoilov ist Funktionsoberarzt an der Uniklinik Bonn und stellvertretender Kursleiter der Vorklinik im Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde. In der Vorklinik werden die Studierenden praktisch im Studiengang Zahnmedizin ausgebildet – in einem zukunftsweisenden Umfeld: Seit April 2020 finden die vorklinischen Kurse in einer Lernumgebung statt, die komplett mit digital vernetzten und ergonomischen Lösungen von Planmeca ausgestattet ist.

Zahnarzt Lutz Schreiber

Zahnarzt Lutz Schreiber

Herr Schreiber, Sie planen, Ihre Praxis in nächster Zeit ergonomischer auszustatten – was hat Sie dazu veranlasst?

Schreiber: Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich merke, dass dieser Job über die Jahre enorm an die Substanz geht – das Daumengrundgelenk leidet und überhaupt hat man so viele Fehlhaltungen… Kaum jemand scheint sich damit zu beschäftigen, wie man ergonomisch arbeitet. Auf welchen Stühlen man sitzen sollte, welche Körperhaltung man einnehmen sollte usw. Bei mir ist der Groschen in einer Fortbildung gefallen, in der es um ergonomisches Arbeiten ging.

Aktuell bin ich bei meiner Arbeit noch relativ stark eingeschränkt: Meine Behandlungseinheit hat keinen Schwebestuhl, sodass es nicht möglich ist, in der Zwölf-Uhr-Position zu behandeln, da ich den Patienten einfach nicht erreiche. Mein Bein muss ich arg verdrehen, damit ich den Fußanlasser bedienen kann. Auch die klassische Anordnung der Instrumente stört mich zunehmend: Ständig fallen die Motoren runter, immer wieder liegen die Winkelstücke am Boden. Am Anfang stört einen das vielleicht noch nicht, aber je länger man das macht, desto mehr strengt so ein Arbeiten an.

Als ich dann an einer Planmeca-Einheit mit dem Schwebestuhl-Prinzip gearbeitet habe, habe ich auch das Schwingbügelsystem kennengelernt – es war eine echte Offenbarung: Plötzlich habe ich mich wohlgefühlt, konnte in allen Positionen behandeln und brauchte nur noch die Hand auszustrecken, um alle Instrumente zu erreichen. Ich hätte selbst nie gedacht, dass es mal auf dieses Peitschensystem hinauslaufen wird.

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Welche Unterschiede bemerken Sie bei der Arbeit an einer Planmeca-Einheit mit Schwingbügelsystem?

Schreiber: Die Verbesserung ist für mich als Behandler direkt spürbar, denn ich sitze ja acht bis zehn Stunden täglich daran. Da trennt sich die Spreu vom Weizen! Die Arbeitsabläufe sind viel flüssiger – so macht das Arbeiten wieder Freude. Ich brauche nur meine Hand auszustrecken und ich habe das passende Gerät in der Hand – und wenn es mir mal aus der Hand fällt, dann fällt es nur ein paar Zentimeter tief. Da das Gewicht der Instrumente anders verteilt ist, werden Schultern und Handgelenke geschont. Das ist sehr clever gelöst.

Für ein entspanntes, schnelles und flüssiges Arbeiten plane ich, alle vier Behandlungszimmer komplett identisch auszustatten. Da ich bereits sehr gerne mit meinem DVT von Planmeca sowie der passenden All-in-One-Software Romexis arbeite, entscheide ich mich für die Technik, die sich in diese Infrastruktur am besten integrieren lässt und nehme Behandlungseinheiten von Planmeca – natürlich mit Schwingbügelsystem.

Dr. Milan Stoilov

Dr. Milan Stoilov

Herr Dr. Stoilov, welche Erfahrungen haben Sie – oder auch Ihre Studierenden – mit Ergonomie am Arbeitsplatz gemacht?

Dr. Stoilov: Wir als Behandler sind ja mit dem Cart an der Seite groß geworden. Im Gegensatz dazu lernen die heutigen Studierenden bei uns an knapp 50 Planmeca Simulationseinheiten vom Typ „Compact i Touch Simulation“, alle ausgestattet mit dem Schwingbügelsystem. Die nachwachsende Zahnmediziner-Generation, die bei uns ausgebildet wird, ist also direkt an ergonomisches Arbeiten gewöhnt – und erwartet das vermutlich auch von der Ausstattung künftiger Arbeitgeber.

Das Schwingbügelsystem empfinde ich zudem als sehr hilfreich, wenn man Platz schaffen möchte oder einen Patienten hat, den man außergewöhnlich lagern muss – man ist komplett mobil. Da sich das Tray unterhalb der Instrumente befindet, kann man es sich so einrichten, dass man alles schnell zur Hand hat. Das ermöglicht effektives Arbeiten. Außerdem leiden die Anschlüsse dank Schwingbügelsystem deutlich weniger unter den Studierenden: Bevor wir auf das System umgerüstet haben, lagen ständig Taschen darauf, man ist gestolpert, Anschlüsse sind abgerissen – das ist jetzt vorbei!

Auch die Behandlerstühle von Planmeca folgen den Zielen der Ergonomie und wurden nach anatomischen Gesichtspunkten für optimalen Halt und komfortables Arbeiten entworfen. Haben Sie damit bereits Erfahrungen gemacht?

Dr. Stoilov: Ja, ich bin total froh über unsere Planmeca-Stühle! Insbesondere im Einsatz mit Studierenden erweisen sie sich als sehr robust. Außerdem bieten die Stühle so viele Einstellungsmöglichkeiten. Auch in dieser Hinsicht ist ergonomisches Arbeiten für die neue Zahnmediziner-Generation, die an der Uniklinik Bonn heranwächst, bereits selbstverständlich.

Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass die Stühle von anderen Herstellern häufig zu groß sind: Die Sitzfläche ist zu ausladend, sodass man nicht nah genug an den Patienten herankommt. Bei Planmeca ist die Sitzfläche kleiner: So hat man viel Bewegungs- und Beinfreiheit und gleichzeitig eine stützende Lehne im Rücken – also ergonomisch top! Die Sitzfläche kann geneigt und verschoben werden, der Widerstand der Rückenlehne lässt sich anpassen – man merkt einfach, dass die Stühle spezialisiert sind für Personen, die darauf arbeiten müssen. Übrigens bin ich auch total begeistert von den leichtgängigen und wendigen Rollen!

Schreiber: Die Planmeca-Stühle sind ergonomisch extrem durchdacht. Und ich weiß genau: Die nächsten Behandlerstühle, die ich mir zulege, werden welche sein, auf denen ich mich wohlfühle. Wie sich zu Hause auf sein Sofa zu setzen und dann nicht wieder aufstehen wollen – so muss das sein!

Behandlungsleuchte Planmeca Solanna Vision

Bei der Behandlungsleuchte Solanna von Planmeca lassen sich verschiedene Helligkeiten und Lichttemperaturen einstellen und die wichtigsten Bereiche werden maximal ausgeleuchtet.

Gibt es weitere Aspekte, die für Sie ein ergonomisches Arbeiten ausmachen?

Dr. Stoilov: Es kommt auch auf die richtige Ausleuchtung an: An unseren Behandlungseinheiten nutzen wir die Solanna Behandlungsleuchten von Planmeca – die sind 1a! Es lassen sich verschiedene Helligkeiten und Lichttemperaturen einstellen und die wichtigsten Bereiche werden maximal ausgeleuchtet. Dank farbechtem Tageslicht lassen sich Zahnfarben exakt bestimmen. Das Licht dimmt sich sogar automatisch selbst: Der Sensor reagiert passend, wenn ein bestimmter Abstand überschritten wird. Unschlagbar, um klinisch am Patienten zu arbeiten! Und kein Vergleich zu unseren vorherigen Leuchten...

Man sieht einfach viel mehr und fühlt sich dadurch sicherer: Je mehr Details der Behandler erkennt, desto weniger Karies und Co. werden übersehen. Bei den Studierenden sind es zum Beispiel die Lage der Präparationsgrenze oder der Kronenrand. Für jemanden, der noch kein so geschultes Auge hat, ist es umso wichtiger, eine gute Ausleuchtung zu haben, um Fehler zu erkennen.

Behandlungsleuchten gab es ja schon immer. Was macht für Sie den besonderen Unterschied der heutigen Leuchten aus?

Dr. Stoilov: Frühere Lampen hatten nur zehn Prozent der jetzigen Leuchtleistung. Auch jetzt haben wir teils noch Leuchten von 2005 im Einsatz – die Beleuchtung ist wie früher bei den Autos mit den gelben Scheinwerfern: Man erkennt zwar etwas, aber es ist kein Vergleich zu modernen Scheinwerfern. Zwischen den alten und unseren Planmeca-Leuchten liegen Welten! Eine gute Ausleuchtung steigert eindeutig die Qualität der Arbeit – und verfolgt somit ein Ziel der Ergonomie.

Herzlichen Dank für das Gespräch!

Weitere Infos

Planmeca Vertrieb Deutschland:
NWD
Schuckertstraße 21
48153 Münster
Tel.: +49 (0) 251 / 7607-0
Fax: +49 (0) 251 / 7607-201
ccc@nwd.de
www.nwd.de

Bilder: Planmeca/Dr. Stoilov/Lutz Schreiber
Text: Planmeca/Maria Reitzki

Erstveröffentlichung in der DZW am 09.06.2021